archaeological spam

archaological spam (2011)

Matthias Ziegler, https://matthiasgziegler.wordpress.com

Bei der Arbeit archaeological spam handelt es sich ursprünglich um vier Granitfindlinge, die Ziegler in der Oberpfalz gesammelt hat. Die Steine, die über Jahrmillionen von Naturgewalten geformt wurden, werden durch ihn künstlerisch gebrandmarkt und wieder auf die Reise in die Zeit geschickt: Ziegler meißelt ihnen Zeichensysteme ein, die seiner eigenen Fantasie entspringen, jedoch bewusst an Schriftbilder vergangener Kulturen wie der alteuropäischen Vinča-Kultur oder der Phönizier erinnern. Der Künstler kreiert Objekte, die seine eigene Handschrift tragen, jedoch gleichzeitig unsere Vorstellung einer früheren oder fremden Gesellschaft vermitteln. Ausgehend von der Idee einer post-digitalen Zukunft reflektiert er dabei, inwieweit seine Objekte als Repräsentanten einer vergangenen Kultur (fehl-)interpretiert werden können – und damit seine eigene Person von der Idee eines Kollektivs verdrängt wird. Gleichzeitig stellt er damit die Frage, ob wir mit der Deutung unserer historischen Fundstücke in musealen Sammlungen nicht auch oftmals danebenliegen.“  Julia Friedel